Ein fruchtiger Aufstrich oder Kuchenfüllung oder Glasur oder, oder, oder…
Dieser Aufstrich hat es in sich! Er ist super lecker, süß und gleichzeitig erfrischend fruchtig! Und er kann noch mehr. Er ist überall einsetzbar: auf dem Frühstücksbrötchen, im Miniküchlein, als Glasur oder Muffintopping. Der englische Curd ist ein Alleskönner. Überzeugt euch selbst und probiert es aus!
- 2 Bio-Zitronen: ca. 90 ml und ca. 1 EL Schale
- 140 g Zucker
- 3 Eier, verquirlt
- 60 g Butter (oder vegane Margarine z. B. Alsan-S)
Zubereitung:
Die Zitronen gut waschen und die Zitronenschale abreiben. Wenn ihr keine Bio-Zitrone bekommen habt, dann könnt ihr auch Zitronenschalenabrieb im Supermarkt kaufen. Die Päckchen befinden sich eigentlich immer bei den Backsachen.
Für die Herstellung eines Lemoncurds bedarf es neben den aufgelisteten Zutaten ein Wasserbad (Alu- oder Glasschale auf Topf mit köchelnden Wasser) und ein wenig Geduld.
Den Zitronensaft und -abrieb, den Zucker und die drei verquirlten Eier in die Schale geben und mit einem Schneebesen gut verrühren. Die Masse wird durch das Wasserbad nun langsam erhitzt. Das Ei darf nicht direkt der Hitze ausgesetzt werden, da es sonst gerinnt und damit keine homogene Masse entstehen kann. Ca. 10 bis 15 Minuten müsst ihr Geduld aufwenden und rühren. Es sollte dann eine gelbe, leicht dickliche, homogene Masse entstehen. Wenn es flüssig bleibt, war die Temperatur durch das Wasserbad noch zu gering.
Wenn die Eiermasse dicklich ist, macht ihr den Herd aus und nehmt die Schüssel vom Wasserbad. Nun nutzt ihr die Restwärme und gebt Stückchenweise die Butter darunter. Ihr solltet wieder alles gut verrühren, bis ein cremiger Curd entsteht und fertig.
Die Menge ergibt 2 kleinere Gläser voll. Der Curd – wenn er denn nicht vorher vernascht ist – hält im Glas gut gekühlt und verschlossen etwa 2 Wochen.
Der Lemoncurd ist ein traditioneller, englischer Brotaufstrich. Klassisch wird der mit Toast oder mit Scones zum Nachmittagstee serviert. Aber einige von euch werden es vielleicht auch kennen, die Creme wird auch im Lemon Pie verwendet. Dieser Kuchen mit Mürbeteigboden enthält den Lemoncurd als Füllung und hat eine Baiserhaube.
Die Zitronencreme ist spätestens seit dem 19 Jahrhundert ein fester Bestandteil der englischen Küche. Doch woher kommen die Zitronen zu dieser Zeit? England war bereits eine große Kolonialmacht und die Engländer hatten dementsprechend gute Handelsbeziehungen mit Ländern, die die gelben Früchte anbauten. Somit war der Curd ein Ausdruck von Wohlstand. Denn nur jemand mit Beziehungen und Geld konnte sich diese Importware leisten.
So vielfältig einsetzbar der Lemoncurd ist, so wandelbar ist er auch. Wer möchte, kann die Creme abwandeln und es mit anderen Früchten wie Orangen, Mandarinen oder Beeren probieren.